Nähmaschinen für Witwen und HIV-Positive
Wie in einem früheren Blog beschrieben, lernen die HIV-Positiven, im Stich gelassenen Mütter das Handwerk der Näherin, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Wehaf.org
Léonie und Nathan spendeten eine Nähmaschine und Daniel und ich vier Stück. Wir gaben der Leiterin Thedy den Auftrag, solche gebrauchte Nähmaschinen zu besorgen und wir wollten dann vorbei kommen und den Betrag bezahlen.
Ohne Vorauszahlung geht nichts
Als wir dann dort ankamen, gab es keine Nähmaschinen, da Thedy nicht das nötige Geld hatte, die Maschinen im Voraus zu kaufen. Dies ist in Tansania übrigens immer so. Alle leben nur von der "Hand in den Mund", niemand hat Geld einfach so rumliegen.
Also sprinteten wir, vier Mzungus und zwei Nähprofis durch das Getümmel Arushas, um Nähmaschinen zu finden. Das war gar nicht so einfach, da der Preis mit 4 Bleichgesichtern im Gepäck natürlich rasant in die Höhe stieg 🙄. Zu guter Letzt fanden wir dann eine Maschine und mussten sie selbst 😂 durch die Strassen tragen.
Dankbarkeit
Der Aufwand hatte sich gelohnt. Als wir mit der Maschine im Nähstudio auftauchten, war die Freude sehr gross. Eine Frau nahm Léonie und Nathan gleich herzlich in die Arme. Die restlichen Maschinen sind nun auch versprochen und schon bezahlt - also können wir uns einen weiteren Shopping-Trip sparen 😉
Schweizer Kleider-eine Kostbarkeit
Als nächstes fanden unsere gebrauchten T-Shirt glückliche Kinder als Abnehmer, die gleich die schönen Kleider anziehen wollten. So viele leuchtende Gesichter sieht man nicht oft🤩
Das richtige Leben zwischen Baracken und Wäsche
Zum Dank für unsere Spenden führte uns Thedy im Anschluss ins Wohnquartier der Frauen. Alle unterstützten Frauen wurden von ihren Männern verlassen und müssen nun für mehrere Kinder und sich selbst sorgen. So teilen sich eine Mutter und ihre 3 Kinder einen kleinen Raum mit einem Bett. Neben dem Bett steht der kleine Kohlegrill, die Küche. Sonst gibt es nichts - keine Kleider, keine Spielsachen. Nur etwa 10 Eimer, um wöchentlich das Wasser zu holen😮. Eine Innen-Toilette, Fehlanzeige. Diese steht draussen und wird von etwa 10 Mütter mit 30 Kindern geteilt. Alle Mütter sind hier Wäscherinnen oder Näherinnen und können sich mit Thedys Hilfe wenigstens ein kleines Einkommen verdienen, um nicht zu verhungern. Die Kleinen Kinder dürfen tagsüber kostenlos ins Daycare-Center der Wehaf.
Was bleibt...
Wir kehrten einmal mehr mit einer riesigen Dankbarkeit zurück und dem Versprechen, der Wehaf für die wertvolle Hilfe weiterhin Geld zukommen zu lassen.
Assante, Danke, Tanja