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Projekte mit Visionen

Projekte mit Visionen

Die letzten 3 Tage hatten wir dank Kira von Step Africa die Möglichkeit, in verschiedene Projekte Einblick zu erhalten. Wir sind unglaublich froh über dieses Privileg, die eindrücklichen Erfahrungen und die Menschen, welche mit Herz und Hand Veränderung schaffen.

Nathan SchuleDen Start machte die Mwanga Foundation am Mittwoch. Eine kleine Vorschule, welche in einem sehr armen Bezirk Arushas stationiert ist. Hier bietet die Vorschule den Kindern eine Tagesstruktur, damit die Eltern arbeiten können und die Kinder etwas Englisch lernen. Hier verdient eine Familie pro Monat etwa 30 Franken und es ist praktisch unmöglich, eine Tagesbetreuung zu finanzieren. Ziel der Mwanga Foundation ist es, Sponsoren für die Kleinsten zu finden, damit sie in eine Schule mit Englischunterricht besuchen können. Englisch ist hier die Zukunft. Wenn ein Kind kein Englisch lernt, wird es kaum Chancen auf Erfolg haben. Zaidi, der Rektor, welcher selbst als Strassenkind aufwuchs, weiss wie wichtig die Zweitsprache ist und setzt sich mit allen Mitteln dafür ein.

Unterricht

Am nächsten Tag ging es dann in eine ganz andere Schule, die Twiga Vision. Auch hier handelt es sich um eine Vorschule, welche das Ziel verfolgt, den ärmsten der Armen eine Vorschule mit Englisch zu ermöglichen. Zwar besuchen diese Kinder danach eine staatliche Schule ohne Englisch, erhalten dort aber nach Schulschluss am Abend die nötige Englisch-Nachhilfe, um die weiterführenden Schulen zu meistern. Die Twiga-Schule braucht somit nicht so viele Sponsoren und arbeitet auch mit den Müttern zusammen, um ihnen einen Start in die Selbstständigkeit zu ermöglichen. Viele Mütter dieser Kinder sind alleinerziehend und haben nur eine beschränkte Schulbildung. Die Twiga-Vision besucht auch die Elternhäuser ihrer Schüler und hilft ihnen mit täglichem Beistand, wie zum Beispiel der Miete eines Hauses. Obwohl diese nur ungefähr 6 Franken pro Monat betragen würde, gibt es für die alleinerziehenden Mütter keine Chance, dieses Geld aufzutreiben.

NähmaschineAm Nachmittag desselben Tages fuhr uns unser Tuk Tuk zum Wehaf-Projekt. Mama Tedy bringt dort den HIV-Positiven das Nähen bei. HIV-Positive sind von der Gesellschaft ausgestossen und haben keine Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Medizin gegen diese verheerende Krankheit ist zwar kostenlos, oft haben die randständigen Frauen aber nicht einmal Geld, ins Spital zu fahren, um die Medizin zu holen. Mit der Nähausbildung, die etwa ein Jahr dauert, können sich die Frauen eine Lebensgrundlage bilden. Viele der Frauen erhalten für den Start in die Unabhängigkeit eine Nähmaschine für 50 Franken gespendet. Wie hier im Bild von Léonie und Nathan, aus ihrem selbstverdienten Geld. Auf einem nahegelegenen Acker dürfen die Frauen auch kostenlos ihr Gemüse anbauen und am Markt verkaufen.

KinderIn den Gily’s Children Projects erlebten wir eine weitere Vorschule, welche sich schon so stark etabliert hat, dass sie sogar vergrössert. Auch diese Struktur bietet den benachteiligten Kindern eine Möglichkeit, die Vorschule mit Englischunterricht zu besuchen und danach in der Regelschule Nachhilfeunterricht zu erhalten. Gegründet von einem Sekundarschullehrer, werden hier schon manche für Tansania fortschrittlichen Unterrichtsmethoden eingesetzt. Der liebevolle Spielplatz und die strahlenden Lehrkräfte unterstützen dieses Bild.

ModellHeute Nachmittag dann durften wir unsere Gastmama, Mackrine, bei ihrer Arbeit besuchen. Sie setzt sich mit anderen Aktionisten gegen die FGM (Genitalverstümmelung) von Mädchen ein. Dieses schlimme Prozedere müssen immer noch ca. 10% der tansanischen Mädchen über sich ergehen lassen. Meist geschieht dies in den Massai-Stämmen, die die Verstümmelung schon seit Generationen betreiben. Mackrine, welche selbst aus der Massaigesellschaft kommt, der Verstümmelung jedoch entkam, setzt sich besonders für die Aufklärung in den Stämmen ein. So versucht sie Beschneiderinnen, Mütter und Väter von der alten Tradition abzubringen und ihnen die schlimmen Auswirkungen der Beschneidung aufzuzeigen. Mädchen, welche bald beschnitten werden sollten (etwa im Teenager-Alter) erhalten die Möglichkeit, in einer Auffangstation zu leben und ihrem Schicksal zu entkommen. Da der Staat die Verstümmelung verbietet, werden die Mädchen dort geschützt. In ihrer Arbeit hat sie und ihre Mitarbeiter schon ca. 250 Mädchen vor der Verstümmelung gerettet.

Wir freuen uns auf die nächsten 3 Wochen, in denen wir hier aktiv mitarbeiten können!

Usiku mwema, Tanja.

PS: Hier gibt es Bildergallerien dazu

Tanja

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